Wasserspiel „Nu“

Eine Schieferplatte, in die 27 minimal geneigte, gegenläufige Schnitte eingefräst sind, eine unsichtbare Lichtquelle, die die Rückwand beleuchtet. Aus einem Glasbehälter tropft Wasser in den obersten Schnitt. Tropfen um Tropfen folgen den Schnitten wie einer Schiene, paaren sich, werden in die Länge gezogen und reissen sich los.

Der Künstler spielt mit der Interaktion von Stein und Wasser, Adhäsion und Schwerkraft. Auf ebenso einfache wie handwerklich perfekte Art macht er ein physikalisches Phänomen sicht- und erlebbar. Spielerisch-sinnlich ergründet er den Balanceakt zwischen Festhalten und Loslassen. Wann reisst sich ein Tropfenzug los, wann zieht er weiter? Gebannt wartet der Betrachter auf diesen Moment. Ob Wasserwaage, Sanduhr oder Infusion: das Objekt weckt vielfältige Assoziationen.